Zentrale oder dezentrale Gasversorgung: Was ist wann sinnvoll?

Zwei Systeme, ein Ziel: maximale Versorgungssicherheit

Ob Krankenhaus, OP-Zentrum oder Praxis – die sichere und zuverlässige Versorgung mit medizinischen Gasen ist essenziell für den reibungslosen Ablauf im Alltag. Doch schon bei der Planung stellt sich eine zentrale Frage: Soll die medizinische Gasversorgung zentral oder dezentral aufgebaut sein?

Beide Systeme verfolgen das gleiche Ziel, unterscheiden sich aber grundlegend in Technik, Aufwand und Flexibilität. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die Vor- und Nachteile beider Konzepte – und geben Entscheidungshilfen für Klinikleitungen, Praxisplaner und Betreiber medizinischer Einrichtungen.

Zentrale Gasversorgung: Effizient, leistungsstark und skalierbar

Bei einem zentralen Gasversorgungssystem werden medizinische Gase über ein gemeinsames Leitungssystem aus einem zentralen Technikraum zu den Entnahmestellen geführt. Die Gase stammen in der Regel aus:

  • Tanks für Flüssiggase oder
  • Flaschenbündeln, die fest installiert sind.

Typische Einsatzbereiche: Krankenhäuser, OP-Zentren, Rehakliniken oder größere medizinische Versorgungszentren.

Dezentrale Gasversorgung: Flexibel, platzsparend und schnell umsetzbar

Bei einer dezentralen Versorgung wird das Gas direkt im Behandlungsraum bereitgestellt – meist über einzelne Gasflaschen oder mobile Kleinstanlagen. Das reduziert den technischen Aufwand und ermöglicht eine flexible Nutzung je nach Raum und Bedarf.

Vorteile der dezentralen Versorgung:

✅ Geringe Investitionskosten
✅ Schnell und unkompliziert umsetzbar
✅ Ideal bei begrenztem Platzangebot
✅ Unabhängigkeit einzelner Räume möglich

Typische Einsatzbereiche: Kleinere Praxiskliniken, MVZs, Zahnarztpraxen oder ambulante OP-Zentren.

Zu beachten:

  • Flaschen müssen regelmäßig getauscht werden
  • Höherer organisatorischer Aufwand bei Sicherheitskontrollen und Lagerung

Vergleich: Zentrale vs. dezentrale Gasversorgung

KriteriumZentrale VersorgungDezentrale Versorgung
InvestitionskostenHochNiedrig bis mittel
FlexibilitätMittelHoch
WartungsaufwandZentralisiert und gut planbarDezentral, höherer Aufwand
Platzbedarf TechnikSeparater Technikraum erforderlichKaum zusätzlicher Platz nötig
SicherheitHohe Kontrolle durch ZentralsystemHöheres Risiko bei Handhabung
ErweiterbarkeitSehr gutEingeschränkt
Empfohlen fürKliniken, OP-Zentren, RehaMVZs, Praxen, kleine OP-Einheiten

Planung leicht gemacht: 5 Fragen für die richtige Entscheidung

  1. Wie hoch ist der aktuelle und zukünftige Gasbedarf?
  2. Gibt es ausreichend Platz für einen Technikraum?
  3. Soll die Anlage erweiterbar sein?
  4. Wie viele Räume sollen versorgt werden?
  5. Welche personellen Ressourcen stehen für Wartung und Flaschenmanagement zur Verfügung?

Tipp: Ein professioneller Versorgungsplan spart langfristig Zeit, Geld und sorgt für maximale Betriebssicherheit.

Ist eine Kombination aus zentraler und dezentraler Versorgung möglich?

Ja – in vielen Fällen kann ein hybrides Modell sinnvoll sein. Zum Beispiel zentrale Versorgung für OPs und dezentrale für einzelne Behandlungsräume.

Wie sieht es mit den Normen aus?

Die Planung und Umsetzung muss den Vorgaben der DIN EN ISO 7396-1 und der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) entsprechen. Unsere Fachberater kennen alle relevanten Vorschriften.

Was kostet eine zentrale Gasversorgungsanlage?

Das hängt stark von Größe, Gasarten, Technik und Gebäudestruktur ab. Eine fundierte Bedarfsanalyse ist der erste Schritt zur Kostenkalkulation.

Persönliche Beratung für Ihre individuelle Lösung

Sie sind sich unsicher, welches System für Ihre Einrichtung die beste Wahl ist? Unsere erfahrenen Fachberater unterstützen Sie mit einer individuellen Analyse vor Ort und entwickeln gemeinsam mit Ihnen ein maßgeschneidertes Versorgungskonzept.